Wie funktioniert lernen? - Klassische und operante Konditionierung
- Jasmin Véron
- 17. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Juni 2023
In diesem Blog möchte ich allen wissbegierigen Hundehaltern Hundeverhalten näher bringen und erklären, wie Hunde sind und wie sie ticken.
Damit du deinen Liebling besser verstehen kannst.
Seit 2013 beschäftige ich mich intensiv mit Hundeverhalten. Ich habe ein Jahr Biologie studiert, verschiedene Ausbildungen im Bereich Tierpsychologie, Hundeverhalten und -ernährung absolviert und unzählige Fachliteratur der Tiermedizin und Verhaltensbiologie gelesen und gelernt. Dieses Wissen möchte ich mit dir teilen.

So viele Hundehalter und sogar manche Trainer wissen nicht genau, wie Hunde eigentlich lernen.
Im Umgang mit unseren Hunden wird vor allem die operante Konditionierung eingesetzt.
Sie beschreibt das Lernen an der Konsequenz, wodurch Verhalten häufiger oder seltener wird.
Es gibt aber auch noch andere Formen, wie Hunde lernen können - kognitives Lernen zum Beispiel. Das umfasst das Lernen durch Einsicht und Nachahmung. Lange Zeit hat man Hunden diese Lernform gar nicht zugetraut.
Im direkten Umgang und in der Hundeerziehung wird allerdings fast immer die klassische und operante Konditionierung verwendet.
In diesem Beitrag beschreibe ich deshalb diese zwei Lernformen.
Die funktionieren übrigens bei allen Säugetieren gleich, also auch beim Menschen.
Klassische Konditionierung:
1.Definition
Die klassische Konditionierung ist eine einfache Form des Lernens.
Dabei werden zwei Reize miteinander verknüpft.
Der Pawlowsche Hund ist das einfachste Beispiel für die klassische Konditionierung (benannt nach dem Verhaltensforscher Iwan Pawlow):
Wenn man einem Hund eine Schüssel mit Futter anbietet, löst der Anblick der Futterschüssel Speichelfluss aus. Der Hund ist in freudiger Erwartung.
Wenn man nun, kurz bevor die Futterschüssel serviert wird, eine Glocke läutet und das einige Male wiederholt, löst bereits das Glockenläuten den Speichelfluss aus.
Der Hund hat die Glocke mit dem Futter verknüpft.
Nun löst allein das Glockenläuten die freudige Erwartung und Speichelfluss aus.

2.Klassische Konditionierung im Alltag
Merke dir: Klassisch konditioniert wird immer.
Pawlow sitzt immer auf unserer Schulter.
In jeder Situation verknüpft dein Hund verschiedene Reize aus der Umwelt mit einer Reaktion bzw. Emotion.
z.B.: Es klingelt an der Tür - Das heißt Besuch
Du sagst den Namen deines Hundes - der Hund weiß, jetzt folgt eine weitere Interaktion mit dir.
Du rufst deinen Hund - Jetzt bekomme ich ein tolles Leckerli
Klassische Konditionierung ist die Basis von Clickertraining. Hier kündigt das Clickgeräusch Futter an.
Merke dir: Es wird immer eine Emotion mit verknüpft.
Dein Hund ist vielleicht schon einmal an einen Viehzaun mit Strom gekommen und hatte anschließend Angst vor Kühen. Das war klassische Konditionierung.
Der Hund hat die Kühe mit Schmerz und Angst verknüpft.
Es ist wichtig, dass du das weißt, denn wenn du mit deinem Hund trainierst, verknüpft er seine Emotionslage mit dir oder mit Reizen aus der Umgebung.
Wenn du deinen Hund häufig belohnst, verknüpft er auch dich und alles um ihn herum positiv.
Wenn du ihn häufig bestrafst, verknüpft er dich und die Umgebung negativ.
Negative Emotionen lösen unerwünsches Verhalten aus.
Operante Konditionierung:
Die operante Konditionierung ist das Lernen an der Konsequenz, dadurch wird ein Verhalten häufiger oder seltener.
Es gibt dabei vier mögliche Konsequenzen, die ich im Folgenden erklären werde.
Verstärkung = das Verhalten wird häufiger.
Bestrafung = das Verhalten wird seltener.
Positiv= etwas wird hinzugefügt.
Negativ= etwas wird entfernt.
Positive Verstärkung
Einem Verhalten folgt etwas Angenehmes und das Verhalten wird häufiger.
Z.B.: Der Hund setzt sich hin und bekommt dafür ein Leckerli - er wird sich in Zukunft häufiger hinsetzen.
Wie du vom klassischen Konditionieren weißt, löst das positive Emotionen aus und dein Hund verknüpft dich und alles in seiner Umgebung mit dieser Freude.
Folgende Sachen kannst du als positive Verstärker einsetzen:
Futter
Spielzeug
Soziales Spiel mit dir
Streicheln
Irgendwo schnüffeln dürfen
Freilauf
Mit anderen Hunden spielen dürfen
Jeder Hund mag etwas anderes gerne, am besten du belohnst deinen Hund abwechslungsreich und davon abhängig, welche Motivation dein Hund gerade hat.
Neues Verhalten kannst du am einfachsten mit Futter trainieren.
Um Verhalten auf lange Frist zu festigen, sind abwechslungsreiche Belohnungen besser.
Die positive Verstärkung hat sehr viele Vorteile:
Dein Hund ist immer in einer freudigen Erwartung und verknüpft seine Umgebung positiv. Das hat einen sehr positiven Einfluss auf sein Verhalten, dein Hund wird optimistisch, kreativ und traut sich selber auch mehr zu.
Wenn man Fehler macht, indem man zum Beispiel zu spät belohnt, lernt der Hund das Verhalten langsamer, was aber nicht wirklich schlimm ist.
Hunde sind außerdem in der Lage, uns zu "lesen".
Sie wissen oft trotzdem, was wir von ihnen wollen, obwohl wir zu langsam im Timing sind.
Negative Verstärkung
Etwas Unangenehmes wird entfernt und das Verhalten wird häufiger.
z.B. Du drückst mit der Hand auf den hinteren Rücken deines Hundes, das ist unangenehm und dein Hund setzt sich vermutlich hin - der unangenehme Druck fällt weg und das Verhalten (hinsetzen) wird häufiger gezeigt.
Bei dieser Trainingsmehtode kann einiges schief gehen.
Dein Hund hat stets die Möglichkeit ein anderes Verhalten (schnappen) zu zeigen,
was die gleiche Konsequenz (der Druck geht weg) mit sich bringt.
Bei der klassischen Ausbildung von Pferden wird fast ausschließlich mit negativer Verstärkung gearbeitet:
Die Schenkel werden in den Bauch gedrückt - wenn das Pferd losläuft, fällt der Druck wieder weg. Exaktes Timing ist dabei enorm wichtig.
Sehr häufig zeigt das Pferd das richtige Verhalten, es läuft los, der Druck bleibt aber weiter bestehen.
Falsch angewandte negative Verstärkung führt zu Abwehrverhalten und Aggression gegen den Menschen.
Bei Hunden wird die negative Verstärkung nicht ganz so häufig wie bei Pferden eingesetzt, trotzdem kann es beim Hund zu Abwehrverhalten gegen den Menschen kommen, wenn zu stark und häufig mit Druck gearbeitet wird.
Druck ist für jedes Tier stressend und schadet immer der Beziehung und dem Vertrauen zwischen Mensch und Tier.
Außerdem gibt es viele Untersuchungen, die belegen, dass ein Tier viel schneller über positive Verstärkung (Belohnung) lernt als über Druck.
In folgender Situation ist negative Verstärkung (mit guten Timing) vertretbar:
Dein Hund soll lernen sich festhalten zu lassen (für eine tierärztliche Untersuchung oder Pflegemaßnahmen).
Du hältst deinen Hund leicht fest. Wenn er ruhig ist (erwünschtes Verhalten), lässt du ihn wieder los - der unangenehme Druck fällt weg.
Wenn der Hund zappelt, hältst du ihn weiter fest.
Erst wenn er sich ruhig verhält, lässt du ihn wieder los.
Aber auch hier gibt (wie immer) es eine sanftere Methode über positive Verstärkung - das Medical Training.
Positive Strafe
Auf ein Verhalten folgt eine negative Konsequenz und das Verhalten wird seltener. Z.B.: Der Hund bellt andere Hunde an, daraufhin bekommt der Hund z.B. einen Klaps auf die Schnauze und das Verhalten wird seltener.
Als Strafreize werden sehr häufig klappernde Gegenstände, Wasserspritzer, Leinenruck oder Schläge eingesetzt.
Klingt im ersten Moment ganz einfach und viele verwenden positive Strafe leider auch als Erziehungsmaßnahme. Du solltest damit aber vorsichtig umgehen.
Dein Hund verknüpft dich und die Umgebung mit dieser Strafe und den negativen Emotionen (klassische Konditionierung), was in keinem Fall wünschenswert ist.
Dein Hund ist nicht doof, er lernt ziemlich schnell, wie er sich dieser Strafe entziehen kann und wird hinterlistig.
Außerdem machst du das Vertrauen zu dir kaputt und verschiedene Dinge (z.B. Abrufen) funktionieren nicht mehr so gut.
Die meisten Hunde gewöhnen sich an eine Strafe, dann ist sie wirkungslos.
Häufig wird z.B. eine Wasserflasche verwendet, um den Hund anzuspritzen, wenn er etwa andere Hunde anbellt.
Bei den ersten paar Anwendungen unterlässt der Hund das Verhalten vermutlich.
Nach mehreren Wiederholungen aber gewöhnt er sich daran und du müsstest noch härter strafen (was tierschutzwidrig ist).
Ein junger Hund kann anstrengend sein. Leider versuchen viele Hundehalter ihren Hund zu bestrafen, weil sie keinen anderen Ausweg mehr wissen und vielleicht auch diesen Ratschlag bekommen haben.
Nach einigen Wochen oder Monaten bemerken sie aber, dass die Strafen nichts bringen und das Verhalten sogar noch schlimmer machen.
Zudem funktionieren andere Dinge, die vorher kein Problem waren, nicht mehr.
Der Grund dafür ist, dass häufige Strafen die Bindung zwischen dir und deinem Hund enorm schädigen.
Ist ja auch verständlich. Wenn dich jemand ständig anpöbelt und gemein zu dir ist, magst du denjenigen wahrscheinlich auch nicht unbedingt.
Eine gute Bindung zwischen Mensch und Hund ist aber der Grundstein im Umgang miteinander, ohne Bindung funktioniert nichts.
Das wieder herzustellen ist viel mühsamer als von vorne herein nicht oder zumindest nur sehr wenig zu strafen.
Es kann bei positiver Bestrafung sehr schnell zu Fehlverknüpfungen kommen: Du bespritzt deinen Hund mit Wasser, weil er gerade etwas vom Boden fressen möchte. Währenddessen läuft jemand mit einem Kinderwagen vorbei. Auf dem nächsten Spaziergang begegnet ihr wieder einem Kinderwagen und dein Hund bellt nun den Kinderwagen an, obwohl er das noch nie vorher gemacht hat. Was ist passiert? Klassisch konditioniert wird immer. Dein Hund hat den negativen Reiz mit dem Kinderwagen verknüpft – nicht gerade von Vorteil.
Man kann positive Strafe im Alltag nie ohne der Gefahr vor Fehlverknüpfungen anwenden.
„Wer so gut ist, positive Strafe richtig anzuwenden, ist gut genug, sie nicht zu benötigen.“ – Ian Dunbar.
Klar ist es hin und wieder notwendig, deinem Hund etwas deutlich zu sagen.
Wenn er zum Beispiel gerade deine Blumen im Garten ausgräbt,
wirst du deinem Hund nicht einfach zuschauen.
Du wirst dazwischen gehen und ihm mit einem Abbruchsignal deutlich zeigen,
dass du das nicht willst.
Verwende dazu immer das gleiche Signal („Nein“ „Fertig“...) und versuche deinen Hund körperlich abzublocken.
Mache dich dabei groß und schaue deinen Hund direkt mit einem strengen Blick an. Dein Hund merkt es, wenn du sauer bist und das ist meistens Strafe genug,
kein Hund will seinen Menschen absichtlich provozieren.
Wenn er dann vor dir zurück weicht, nimm deine bedrohliche Körperhaltung zurück und lobe ihn mit einem freundlich ausgesprochenem „Brav“ oder Ähnlichem.
Belohne deinen Hund auch, wenn er das unerwünschte Verhalten (in dem Fall Blumen ausgraben) in Zukunft nicht mehr zeigt.
Bis er es gelernt hat, musst du es aber einige Male wiederholen.
Dabei ist wichtig, dass du das unerwünschte Verhalten wirklich konsequent immer unterbrichst.
Dein Hund verknüpft diese Maßnahme natürlich immer auch mit dir.
Wenn er alleine im Garten ist, gräbt er die Blumen wahrscheinlich weiterhin aus.
Die einzige Lösung dafür ist: Lass deinen Hund nicht alleine im Garten!
Um „Problemverhalten“ zu behandeln ist positive Strafe absolut nicht geeignet. Es stresst, schadet der Bindung und zeigt dem Hund auch nicht, was denn jetzt richtig gewesen wäre.
Wenn dir jemand diesen Tipp gibt, bedanke dich und gehe weiter!
Negative Strafe
Etwas Angenehmes wird entfernt, das Verhalten wird seltener.
Der Hund spielt wild und beißt ungehemmt in deine Finger.
Du brichst das Spiel sofort ab.
Etwas Angenehmes (Spiel) fällt weg - Verhalten wird seltener.
Du kannst deinen Hund in so einer Situation (zu wildes Spiel) auch kurz in ein anderes Zimmer sperren (bitte aber nicht länger als 2 Minuten, einen Welpen oder Junghund nur circa 20-30 Sekunden).
Es geht nicht darum, dass dein Hund das Gefühl hat, dass er von der Gruppe verstoßen ist.
Er soll nur merken, dass dieses aufdringliche Verhalten nicht geduldet wird und eine negative Konsequenz folgt (Zimmerarrest oder Fernsehverbot bei Kindern ist das selbe Prinzip).
Bsp. Der Hund zieht an der Leine, weil er zu einer spannenden Schnüffelstelle hin möchte. Du bleibst stehen. Das gewünschte Weiterlaufen und Schnüffeln bleibt aus. Erst wenn dein Hund wieder locker lässt, gehst du weiter und lässt deinen Hund schnüffeln.
Damit das funktioniert muss dein Hund entspannt sein und das Verhalten muss konsequent jedes Mal die gleiche Konsequenz bringen.
Es braucht einige Wiederholungen bis der Hund eine Verknüpfung hergestellt hat.
Wenn es nicht funktioniert, liegt es entweder daran, dass der Hund zu gestresst oder der Mensch zu ungeduldig ist.
Die negative Bestrafung ist eine vertretbare Möglichkeit, unerwünschtes Verhalten zu reduzieren.
Allerdings solltest du immer im Hinterkopf haben, dass der Verlust einer Ressource (Spielzeug, Sozialpartner Mensch) immer Frust auslöst.
Manche Hunde können damit nicht gut umgehen.
Frust ist ein häufiger Auslöser für Aggression, übertreibe es also nicht!
Den Hund in einen anderen Raum zu sperren, sollte nicht zum „Allheilmittel“ werden und wirklich nur gemacht werden, wenn andere Maßnahmen nichts bringen.
Glaube keine Ratschläge mit der Begründung „das muss er aushalten!“.
Vergiss nicht, deinen Hund stets zu belohnen, wenn er sich richtig verhält!
z.B.: Der Hund springt Besucher an. Der Besucher dreht sich weg oder blockt den Hund körperlich leicht ab, indem er die Handfläche und das Knie anhebt. Wenn der Hund alle vier Beine auf dem Boden hat, wird er begrüßt und gestreichelt.
Wenn du immer ein passendes Alternativverhalten belohnst (am besten mit einer Belohnung, die zu der jeweiligen Situation passt, im Fall Besucher ist das begrüßt werden), reduzierst du den Frust für deinen Hund und das Verhalten festigt sich nachhaltig.
Viele Hundehalter haben das Problem, dass ihr Hund überdreht, wenn Besuch kommt.
In den allermeisten Fällen, müssen die Besucher und nicht der Hund erzogen werden. Wenn der Hund wild und kreischend begrüßt wird, ist es ganz verständlich, dass der Hund jedes Mal durchdreht, wenn es an der Tür klingelt.
Was Lernen blockiert:
Ein gestresster Hund kann nicht lernen.
Wie du Stress erkennst, beschreibe ich in einem anderen Beitrag.
Wenn dein Hund in einer stressenden Situation ist, werden jede Menge Hormone bzw. Neurotransmitter, die sogenannten Katecholamine (Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin) ausgeschüttet.
Ab einer bestimmten Konzentration dieser Neurotransmitter im Präfrontalkortex (Zentrum der Verhaltenssteuerung), wechselt das Gehirn vom „denkenden Modus“ in den „reaktiven Modus“.
Der Hund kann nicht mehr klar denken. Er kann weder Neues erlernen, noch bereits Gelerntes richtig abrufen.
Dieses Phänomen gibt es auch bei uns Menschen.
Du hast während deiner Schulzeit auf eine Prüfung gelernt. Du beherrschst alles und zuhause beim Lernen kannst du alles richtig abrufen.
Jetzt sitzt du aber in der Prüfung und dein Gehirn ist voll mit Stresshormonen.
Du hast ein Blackout und kannst nichts, von dem, was du gelernt hast, abrufen.
So ähnlich ist das auch bei Hunden.
Wenn dein Hund während einer Hundebegegnung in der Leine hängt, bellt und tobt,
ist er ziemlich sicher im „reaktiven Modus“.
Er kann weder Gelerntes abrufen, noch neues Lernen.
Oft bekommst du gesagt, du belohnst deinen Hund jetzt fürs Bellen, wenn du ihm ein Leckerli gibst oder ihn streichelst.
Jetzt weißt du, dass das Schwachsinn ist und nicht stimmt.
Im „reaktiven Modus“ ist Lernen blockiert.
Mit Streicheleinheiten kannst du deinem Hund in dieser Situation sogar helfen.
Denn das Bindungshormon Oxytocin wirkt entspannend.
Streicheln lockert und entspannt außerdem die angespannte Muskulatur.
Ein Bespiel:
Ich saß einmal mit meiner Hündin Lucy im Wartezimmer beim Tierarzt.
Der Hund einer anderen Frau winselte und quietschte unaufhörlich, er war bestimmt nicht mehr im „denkenden Modus“.
Ein Mann im Wartezimmer meinte zu ihr, sie solle ihren Hund doch auf den Schoß nehmen und streicheln.
Die Frau meinte, wenn sie das jetzt machen würde, belohne sie ihren Hund für das Jammern und ließ ihn auf dem Boden weiter winseln.
Als der Mann dran kam und das Wartezimmer verließ, nahm die Frau ihren Hund doch auf den Schoß.
Nach kürzester Zeit war der Hund ruhig.
Ich hoffe, die Frau hat etwas gelernt.
Ich hoffe, du bist jetzt ein wenig schlauer und verstehst, wie dein Hund lernt.
Wenn du von anderen Hundehaltern, im Internet oder Fernsehen irgendwelche Ratschläge bekommst, wende sie nicht einfach bedenkenlos an.
Erinnere dich an diese vier Konsequenzen und daran, dass immer klassisch konditioniert wird.
Denke auch immer daran, dass Stress lernen blockiert und dein Hund in diesem Fall nicht einfach stur ist oder den Chef raushängen lässt.
Stress ist sehr oft der Grund, warum die Anwendung operanter Konditionierung nicht funktioniert.
Im Stress möchten Hunde auch keine Leckerlis mehr annehmen.
Ich habe schon oft zu hören bekommen "Das funktionier aber nicht!".
In solchen Fällen, wäre eine genaue Anamnese, wo der Stress her kommt, und Stressmanagement notwendig.

Das ist der liebe Enzo.
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